Dies war ein sehr gelungener kulinarischer und kulturell reicher Abend.
Wir danken unserem Publikum
Text von Angelina Bruno
Wer trifft bei diesen Worten aufeinander?
Flamenco - da weiß wohl jeder, was damit gemeint ist: heißblütige Klänge, feurige Blicke, hitzige Atmosphäre, glühendes Temperament. Arirang - da tappte ich ein wenig im Dunkeln, wusste nur, dass es sich hierbei um ein traditionelles, koreanisches Volkslied handelt.
Am Tag der langen Nacht der Familien, am 24.5.2014, gaben sich zwei Stilrichtungen der Musik, der koreanischen wie auch der spanischen Kultur, ein Stelldichein.
„Arirang trifft auf Flamenco“ - das klang sehr spannend, zumindest für mich!
So machte ich mich auf, um mir die Veranstaltung anzusehen und konnte mir noch nicht richtig etwas darunter vorstellen. Im Saal der Spirale in Wilmersdorf angekommen, fand ich einen komplett gefüllten Raum vor, in dem es kaum noch freie Plätze gab, mir gelang es, in einer der vorderen Reihen einen Platz zu ergattern und ich blickte voller Spannung auf die Bühne, welche, wie auch der gesamte Saal in ein Halbdunkel gehüllt lag, nur einige Nebelschwaden stiegen in Richtung Decke hinauf, um schon im Vorfeld Atmosphäre zu erzeugen. Die Hitze in dem Raum war unglaublich und ließ ahnen, dass es sich bei der Aufführung mit Sicherheit um keine langweilige Vorstellung handeln würde.
Endlich ging es um 19 Uhr los:
Auf die Bühne traten die Leiterin der Tanzgruppe Kaya Frau Shin Nolte und Frau Mariposa y Grupo – beide waren für die traditionellen koreanischen wie auch für die spanischen Tänze verantwortlich.
Beide Frauen begannen, über die Bedeutung der Tänze zu sprechen, welche Tradition dahintersteckt und auch, weshalb an diesem Abend beide Kulturen zusammengefunden hatten. Bei Arirang wie auch dem Flamenco geht es um Leidenschaft, das Leid, Wut und Zorn, Stolz und Hingabe wie auch den Schmerz.
Auf beiden Seiten besteht die Aufgabe darin, im Tanz eben diese Gefühle zu zeigen – nur auf verschiedene Weise:
Beim Tanz zu Arirang gehen sie nach innen – im Flamenco nach außen. Die Introversion gegen die Extraversion.
Die Vorstellung begann zu den Klängen ihrer Heimat. Es erschien mir, als würden die Tänzerinnen „schweben“ - so sanft glitten sie über die Bühne, auch die Ausleuchtung war so, als würden sie ihrem Tanz ihr Innenleben „einhauchen“.
In diese Klänge hinein hallten die Rhythmen des Flamencos – auch sanft, doch zunehmend stärker im Ausdruck und auch irgendwie nachhaltiger.
Die Töne der koreanischen Musik verhallten und auf der Bühne befand sich eine Tänzerin, die mit starker Wucht begann, ihre Füße zu den Rhythmen eines Flamencos trommeln zu lassen. Ihr Kleid war einfach, schlicht und gerade deswegen konnte man ihre Gefühle umso mehr in ihrem Gesicht und der Körperhaltung erkennen: den nach außen gekehrten Schmerz, der sich darin zeigte, wie sie sich bewegte.
Mir war, als würde mein Herz um das dreifache schneller schlagen, fast so wie im Rhythmus der aufeinanderfolgenden Trommelschläge ihrer Füße. Immer wieder wurden auch hier – wie aus der Ferne – Töne mit eingebaut, die aus dem Koreanischen kamen – der stilleren Tradition.
Es war wie ein Zusammenschmelzen zweier so unterschiedlicher Kulturen, die in ihren Traditionen so verschieden sind.
In den Kostümen, den Farben und des Ausdrucks waren beide Länder darin stark, sich durch einfache, aber dennoch starke Bildgewaltigkeit im Tanz so klar auszudrücken, dass ohne Worte zu verstehen war, worum es ging: Es entstand nach und nach eine Synthese zweier Kulturen, die ineinander überzugehen schien!
Korea und Spanien – Spiritualität versus Passion, die im Außen liegt. Chi – die Energie, die fließt, sich in den langsamen Bewegungen zeigt und zu „schweben“ scheint – gegen das Feuer – was durch das Rot der Kleidung und die kraftvollen Tanzbewegungen des Flamenco zu „brennen“ scheint.
In jedem Fall sind beide Kulturen geprägt durch Leid und Leidenschaft, die sich in ihrer Liebe zu ihrem Land zeigt, Traditionen zu bewahren – in diesem Fall durch die Tänze und Musik, welche über Generationen hinweg immer wieder weitergegeben werden und damit nicht in Vergessenheit geraten.
Arirang hat nichts verloren von seiner Ursprünglichkeit, das Korea zu demonstrieren, was wunderschön ist mit seiner Musik, seiner Spiritualität und seiner stillen Art und Weise, zu fühlen. Der Flamenco unterstreicht die Leidenschaft seines Landes darin, dass er direkt und offen und sofort zum Ausdruck bringt, was gefühlt und gelitten wird.
Für mich war diese Demonstration zweier Kulturen, welche versucht haben, sich miteinander zu verbinden, sehr gelungen!
Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich sein könnte, so verschiedene Traditionen auf so wunderbare Weise zu erleben und ich bin im Nachhinein noch immer berührt von den Bildern dieses Abends, die gewiss auch den anderen Zuschauern noch für eine Weile im Gedächtnis bleiben werden.
Zu erwähnen ist noch, dass sowohl der Arirang wie auch der Flamenco von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurden ( 2010 und 2012).
Ich freue mich, über Ihr Interesse an meiner Person und an der Kunst des Flamencos und begrüße Sie auf meiner Seite ganz herzlich. Ich hoffe, dass Sie hier alle für Sie interessanten Informationen erhalten. Sollten dennoch Fragen offen bleiben, Sie eine Probestunde vereinbaren wollen, mich engagieren oder Karten vorbestellen wollen, so freue ich mich auch auf Ihren Anruf oder Ihre Mail
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